In fünf Mercedes-Baureihen sollen künftig Dolby-Atmos-Klänge via Apple Music zu vernehmen sein. Allerdings muss dazu passende Hardware verbaut werden.
Mercedes-Fahrzeug mit "MBUX"-Oberfläche und Apple-Music-Wiedergabe. (Bild: Apple)
Die Nutzeroberfläche MBUX, die Mercedes-Benz entwickelt hat, erlaubt künftig die Wiedergabe von Spatial Audio via Apple Music. Mittels Update soll der Dolby-Atmos-Raumklang des Musikdienstes allerdings nur in höherwertigen Modellen verfügbar gemacht werden. Dies sind Mercedes-Maybach EQS, die SUV-Variante des EQS, sowie EQE und die reguläre S-Klasse, wie Apple und Mercedes-Benz per Presseaussendung mitteilten.
62k plus etwas Kleingeld
"Diese Fahrzeuge werden mit einem Klang in Studioqualität ausgestattet, der besser ist als in jedem Konzertsaal, und bieten dem Fahrer ein umfassendes Hörerlebnis mit unvergleichlichem, mehrdimensionalem Klang und Klarheit", schwärmen die Partner. Allerdings muss man dazu nicht nur Besitzer besagter Fahrzeuge – der EQE geht bei rund 62.000 Euro los – sein, sondern auch ein passendes Soundsystem als Zubehör geordert haben. Während man Spatial Audio von einem iPhone auch schon mit einem vergleichsweise günstigen Beats-Ohrhörer genießen kann, muss es im Mercedes mindestens das Burmester-3D- oder 4D-Audiosystem (mit über 30 Lautsprechern) sein. Allein dieses kostet mehrere Tausend Euro Aufpreis, meldet The Verge.
Mercedes-Benz hatte die native Unterstützung für Apple Music – also ohne Verwendung der hauseigenen iPhone-Integration CarPlay – im letzten Jahr ermöglicht; dazu war ebenfalls ein Software-Update notwendig. Seither kann man sich von der MBUX-Oberfläche aus bei dem Musikdienst anmelden und direkt das Angebot mit mittlerweile 100 Millionen Songs streamen. Apple bietet immer mehr der Tracks auch in Spatial Audio an und stellt dafür auch kuratierte Wiedergabelisten bereit. Weiterhin gibt es Zugriff auf Apples hauseigene Online-Radiosender.
Klassische Alben umgemodelt
Apple glaubt fest an Dolby Atmos für Musik, wie Oliver Schusser, Apples Vizepräsident für Apple Music und Beats, betont. "Spatial Audio revolutioniert die Art und Weise, wie Künstler Musik kreieren und Fans Musik hören – und es ist ein Erlebnis, das sich nicht in Worte fassen lässt." Angeblich hören bis zur Hälfte der Apple-Music-Nutzer nun (auch) Spatial Audio, sofern es angeboten wird, heißt es in Umfragen.
Zwischenzeitlich gab es allerdings auch Kritik an der Technik. So wird sie mittlerweile auch bei klassischen Alben der Rockgeschichte verwendet – und diese Neuinterpretation kommt bei Fans nicht immer gut an. Beatles-Produzent Giles Martin gab etwa an, er müsse "Sgt. Pepper's Lonely Hearts Club Band" wohl neu abmischen, da die aktuelle Variante "irgendwie nicht richtig" klinge.